Illustration eines Mannes, der vor einem Auto steht und ein übergroßes Smartphone in der Hand hält, auf dem eine Route abgebildet ist.

3. April 2024 | Wissen

Die Zukunft der Fahrtenbücher: Digitale Transformation trifft auf Steuerkonformität

In der digitalen Ära nimmt die Bedeutung elektronischer Fahrtenbücher kontinuierlich zu. Diese Innovationen bieten eine effiziente Alternative zu traditionellen, papierbasierten Methoden, indem sie nicht nur die Handhabung vereinfachen, sondern auch die Einhaltung steuerrechtlicher Anforderungen optimieren. In diesem Beitrag fassen wir zusammen, was Unternehmen bei der Führung eines elektronischen Fahrtenbuches beachten müssen.

Die Rolle der Unveränderlichkeit

Das deutsche Steuerrecht fordert eine Unveränderlichkeit von Dateneinträgen. Daher stehen die Authentizität und die Nachvollziehbarkeit der Einträge in Fahrtenbüchern im Fokus der Finanzbehörden. Es ist also essentiell, dass elektronische Systeme so konzipiert sind, dass Einträge nicht rückwirkend verändert werden können oder jede Änderung alternativ umfassend dokumentiert wird. Um die Integrität der Daten zu wahren, muss festgehalten werden, wann eine Änderung vorgenommen wurde, wer für sie verantwortlich ist und warum die Modifikation stattgefunden hat.

Das BFH-Urteil vom 12. Januar 2024

Das jüngste Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 12. Januar 2024 (VI B 37/23) konkretisiert die rechtlichen Vorgaben bei der Führung elektronischer Fahrtenbücher. Es betont die Notwendigkeit einer transparenten und nachvollziehbaren Dokumentationspraxis, die sicherstellt, dass alle nachträglichen Veränderungen klar erkennbar und zugänglich sind. Dies verlangt eine technische Lösung, die nicht nur Veränderungen dokumentiert, sondern diese auch offensichtlich und ohne zusätzliche Abfragen darstellt.

Praxisnahe Umsetzungstipps

In Anbetracht der rechtlichen Rahmenbedingungen und des BFH-Urteils sollten Unternehmen folgende Schritte zur Sicherstellung der Compliance ihres elektronischen Fahrtenbuchs beachten:

  1. Wahl der richtigen Software: Priorisieren Sie Lösungen, die eine technische Unveränderlichkeit garantieren und automatisch jede Änderung mit allen relevanten Details protokollieren.
  2. Vollständige Dokumentation: Stellen Sie sicher, dass neben dem Zweck der Fahrt auch Datum, Start- und Endpunkte sowie die gefahrenen Kilometer lückenlos erfasst werden.
  3. Geschlossenheit des Fahrtenbuchs: Das Fahrtenbuch muss als ein in sich geschlossenes Verzeichnis vorliegen, das alle notwendigen Informationen ohne externe Abfragen oder zusätzliche Dokumente bereitstellt.

Fazit: Brücke zwischen Digitalisierung und Steuerrecht

Die digitale Transformation der Fahrtenbücher birgt das Potenzial, betriebliche Abläufe zu optimieren und gleichzeitig die Steuerkonformität zu gewährleisten. Durch die Einhaltung der vom BFH vorgegebenen Richtlinien und die Implementierung einer geeigneten digitalen Lösung können Unternehmen nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch das Vertrauen in ihre digitale Dokumentation stärken und sich gegen potenzielle steuerrechtliche Risiken absichern.

Kompetente Beratung zur Digitalisierung Ihres Unternehmens

Bei Fragen zum digitalen Fahrtenbuch oder der Implementierung digitaler Werkzeuge stehen wir Ihnen gern mit unserem Fachwissen zur Seite. Denn dieser Beitrag kann eine steuerliche Beratung im Einzelfall selbstverständlich nicht ersetzen.

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